Stuckdecke mit Stuckgesims
Stuckdecke mit Stuckrosette

Stuckgesims

Die Bezeichnungen für das Stuckgesims sind vielfältig: Vouten, Kehlen, Deckenkehle und andere. Gemeint ist stets der Übergang zwischen der Wand und der Zimmerdecke. Wenngleich nicht völlig korrekt, sind auch die Begriffe 'ornamentierte Stuckleiste' oder 'Deckenstuckleiste' gebräuchlich. Heutzutage verstehen wir darunter ein vorgefertigtes Gipsbauteil mit Ornamenten aus verschiedenen Stilrichtungen.

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Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstand die Möglichkeit einer effizienten Herstellung von Stuckteilen. Gleichzeitig stieg das Bedürfnis, Stuck in großen Mengen im Wohnbereich einzusetzen. Diese Entwicklungen ermöglichten eine breitere Verwendung von Stuckgesimsen und trugen dazu bei, dass sie zu einem prägenden Element in der Raumgestaltung wurden.

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Stuckgesimse und ihre Stilrichtungen

Stuckgesimse in ihrer heutigen Form wurden im Historismus bzw. im Späthistorismus entwickelt.

Besonders während des Späthistorismus, der nach 1890 florierte, erhielten zahlreiche Wohngebäude prächtige Stuckgesimse als gestalterisches Element. Diese Ära zeichnete sich durch eine reiche ornamentale Vielfalt und den Einsatz von dekorativen Elementen aus verschiedenen historischen Stilrichtungen aus. Stuckgesimse wurden in dieser Zeit zu einem markanten Merkmal der architektonischen Gestaltung und trugen wesentlich zur Verschönerung von Wohngebäuden bei.

Stuckgesims Barock Stuckgesims Rokoko

Im Späthistorismus ab 1890 wurde der Neubarock zu einer bevorzugten Stilrichtung, der maßgeblich zur Gestaltung von Stuckdecken beitrug.

Der Neorokoko hingegen prägte die Innenausstattung vor allem von Schlössern und Bürgerhäusern im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts. In Museen, Theatern und Opernhäusern wurden Stuckdecken oft im Stil der Neorenaissance gestaltet.

Es ist wichtig zu betonen, dass Stuckgesimse im Jugendstil nicht in die Ära des Historismus gehören; sie repräsentieren eine eigenständige Stilrichtung. Der Jugendstil, geprägt durch organische Formen und dekorative Elemente, zeichnete sich durch eine Abkehr von historischen Stilen aus und entfaltete sich als eigenständige künstlerische Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts.